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erste Version am 07.11.2018
letzte Änderung am 24.12.2018

3D-Drucker Anycubic I3 Mega


Auf dieser und den ggf. folgenden Seiten werde ich meine Erkenntnisse, Änderungen und Erweiterungen zum Anycubic I3 Mega sammeln.


Inhaltsverzeichnis

Aufbau
Repetier-Server
Erweiterungen
RasPi3
Umbau auf zwei Noctua-Lüfter
Ein neuer Filament-Rollen-Halter


Aufbau

Vor drei Tagen hat sich das Hotend meines K8200 in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Natürlich ist der Drucker damit nur übergangsweise unbrauchbar. Er wird ein neues Hotend bekommen und damit wieder einsatzfähig werden.
Um das neue Hotend am Extruder montieren zu können, werde ich allerdings einen Adapter brauchen, den ich vorzugsweise 3D-drucken will.
Daher also die Notwendigkeit für einen neuen 3D-Drucker. Außerdem wollte ich schon länger ein Zweitgerät haben. Die kosten ja nur noch 'n Appel und 'n Ei.

Im Gegensatz zum K8200, bei dem der Aufbau viele Stunden gekostet hat, waren beim Anycubic I3 Mega lediglich zwei Teile ineinander zu stellen, diese mit acht Schrauben zu verbinden, drei farbcodierte Stecker in entsprechende Buchsen zu stecken und der Filament-Rollen-Halter zu montieren. Letzteres war der Zeit-aufwendigste Arbeitsschritt - speziell das friemelige Abziehen der Schutzfolie.
Anschließend folgte das Ausrichten des Heizbetts. Insgesamt dauerte das alles weniger als eine Stunde.

der Drucker - frisch aufgebaut

Der erste Druck war das Eulen-Paar, dessen G-Code-Datei auf einer SD-Karte mitgeliefert worden war. Das Ergebnis war hervorragend, hat allerdings ganze 1:21 Stunden zur Fertigstellung gebraucht.
Auch mein zweiter Druck auf dem Anycubic sieht qualitativ besser aus, als Alles, was ich bisher mit dem K8200 produziert habe. Gut ... dafür dauert es gefühlt die doppelte Zeit. Die Düse hat jetzt 0.4mm, beim K8200 waren es 0.5mm. Auch sind die Layer hier 0.2mm stark - statt 0.25mm beim K8200. Vielleicht macht es auch einen Unterschied, dass die Z-Spindeln beim Anycubic gedreht sind. Beim K8200 ist es eine -ganz billige- gepresste Gewindestange.
Der Anycubic schafft eine Travel-Geschwindigkeit von 100mm/s, beim K8200 hatte ich erst bei 70mm/s keine Ausrutscher mehr - was wahrscheinlich daran liegt, dass das Heizbett bei meinem K8200 reichlich Masse hat und zusätzlich auf zwei Achsen bewegt wird. Beim Anycubic wird das Bett nur in Y-Richtung - und der Druckkopf stattdessen in Z- und X-Richtung bewegt.
Leider kompensiert die höhere Travel-Geschwindigkeit nicht die kleinere Düse und die (konfigurierte) geringere Layer-Höhe.


Repetier-Server

Als nächsten Schritt habe ich meinen [allerersten/uralten und aktuell nicht genutzten] RaspberryPi einem neuen Daseins-Zweck zugeführt. Auf ihm läuft jetzt ein Repetier-Server in der Version 0.90.7. Es ist deswegen ein zweiter RasPi zum Einsatz gekommen, weil der RasPi bzw. Repetier-Server für den K8200 derzeit über fünf Meter Kabellänge vom Anycubic entfernt steht - also jenseits USB-Kabel-Länge. Außerdem hängt der K8200-RasPi am selben ATX-Netzteil wie der K8200. Bei nur einem RasPi wäre also zwangsläufig immer auch der K8200 unter Strom, selbst wenn ich eigentlich nur mit dem Anycubic drucken wollen würde.

Die Einrichtung des Anycubic im Repetier-Server war straightforward und bereits beim ersten Versuch 100% erfolgreich. Alle benötigten Daten finden sich im Handbuch zum Drucker. Dort finden sich sogar ebenfalls die Konfig-Daten für Cura.
Wäre das mal auch beim K8200 so schön einfach gewesen......da war die Doku der Chinesen tatsächlich ungleich besser, als die der Belgier.

Offenbar habe ich an einer Stelle aber zu schnell geklickt. Wie es aussieht, habe ich jetzt nämlich die Pro-Version als Trial laufen. Auf dem uralt-RasPi ist das kontraproduktiv. Der ist nun ewig und drei Tage mit dem Rendern der 3D-Ansicht beschäftigt. Zwar läuft das als Background-Job, nervt aber trotzdem. Mal schauen, ob ich das irgendwie auf die freie Version umbiegen kann. Notfalls schreibe ich das Image neu auf die SD-Karte.


Erweiterungen

Was ich für den Anycubic dringend brauche, ist eine Beleuchtung. [Nachtrag: ist erledigt]

Auch ist der Filament-Rollen-Halter verbesserungsbedürftig. Ebenso der Filament-Sensor bzw. dessen Fixierung mittels Magneten.

Und gegen den infernalischen Lärm, den der Anycubic beim Drucken produziert, werde ich mir wohl eine Einhausung aus Sperrholzplatten bauen [müssen]. Das hätte den netten Nebeneffekt, dass der Druck mit ABS damit voraussichtlich sehr viel weniger problematisch sein würde. Andererseits sollte der Unterbau mit der CPU und dessen Lüfter wohl eher nicht in einem engen Gehäuse zusammen mit dem Heizbett untergebracht sein. Bei 60°C Umgebungstemperatur kann der CPU-Lüfter so viel lüften wie er will - es würde weitestgehend zwecklos sein....


RasPi3

Gerade habe ich die SD-Karte von meinen Zweit-RasPi3 für das Warbiking mit dem Repetier-Server befruchtet und danach auch aufgepasst, nicht die Trial-Version zu aktivieren.
Was für ein Unterschied.....Vorher hatte ich eine Lüfter-Düse für den K8200 auf dem alten RasPi geladen. Das hat gefühlte zehn Minuten gedauert. Für 16MB G-Code-Datei!
Auf dem RasPi3 mit dem freien Repetier-Server dauert der exakt gleiche Vorgang vielleicht fünf Sekunden.
Momentan ist ein Höllenlärm in meinem Büro. Beide Drucker drucken das selbe Teil. Der K8200 druckt es in transparentem PETG, der Anycubic in dem schwarzen PLA (das beim Drucker dabei war).


Umbau auf zwei Noctua-Lüfter

Eben sind (zusammen mit zwei Rollen 1.75'er Filament) zwei neue Lüfter vom Typ Noctua NF-A4x10 FLX 40mm angekommen, die die beiden Krachmacher im Druckkopf ersetzen sollen.
Natürlich habe ich ein Exemplar gleich mal an 12V geklemmt....und.....wow.... Das Teil fördert für seine Größe ordentlich Luft und ist fast nicht zu hören.
Selbst bei 15V macht er deutlich weniger Lärm, als meine beiden (akzeptabel lauten) Lüfter am K8200. Vielleicht sollte ich gleich noch zwei von den Dingern für den alten Drucker bestellen.

Heute habe ich ein neues Hotend-Cover für die beiden Noctua-Lüfter fertiggestellt und auf Thingiverse veröffentlicht.
Damit ist der Anycubic zwar immer noch lauter als der K8200. Aber durch den Umbau kann man sich im Raum jetzt wieder unterhalten, auch wenn der Anycubic gerade druckt.

Leider schafft dieses Konstrukt aus Axial-Lüfter und Düse nicht genug kühlende Luft an alle Stellen des Druckobjekts. Speziell dann, wenn man kleine Flächen mit Überhängen druckt, kommt es zu Warping an der der Lüfter-Düse abgewandten Seite (also auf der Achse: Lüfter-Düse -> Nozzle -> Problemstelle).
Der Umbau auf einen Noctura NF-A4x20 FLX hätte vielleicht genug Luft gefördert - ist aber daran gescheitert, dass dieser Lüfter seinen Betrieb am Anycubic gänzlich verweigert.
Derzeit warten zwei kürzlich bestellte Radial-Lüfter auf ihren Funktionstest am Anycubic. Irgendwo habe ich gelesen, dass Radial-Lüfter weit mehr Druck abgeben, als Axial-Lüfter ... und daher sehr viel besser dazu geeignet sind, als Druckobjekt-Kühler eingesetzt zu werden.

Nachtrag: der Funktionstest beider Radial-Lüfter war erfolgreich. Das dritte Hotend-Cover ist bereits veröffentlicht.


Ein neuer Filament-Rollen-Halter

Gerade druckt der Anycubic I3 Mega erstmals von einer Filament-Rolle, die kugelgelagert an der oberen Chassis-Querstrebe aufgehängt ist.
An der rechten unteren Seite des Druckers wird das Filament um 180° umgelenkt, um so von unten in den Extruder geführt zu werden.
Screenshot aus OpenSCAD
Was bisher noch fehlt, ist eine Halterung für den Filament-Sensor. Sie wird wahrscheinlich an der Frontseite des Druckers landen und somit vor der Umlenk-Rolle sitzen.

Nachtrag: ist erledigt.
Damit sind nun alle unter Erweiterungen aufgeführten Punkte irgendwie erledigt. Statt der Einhausung habe ich zwar [nur] die Lüfter getauscht - der gewünschte Effekt ist trotzdem eingetreten.
Nun brauche ich noch einen passenden Tisch, auf dem beide Drucker nebeneinander stehen können. Eigentlich hatte ich ja bei einem lokalen Tischler (der eh gerade im Haus war) einen solchen Tisch beauftragt - allerdings hat der sich (seit zwei Wochen) nicht wieder gemeldet ... weshalb ich mir den Tisch dann wohl selber zusammenbasteln muss.

Jetzt ist auch der Tisch fertig. Siehe hier.