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erste Version am 03.11.2024
letzte Änderung am 03.11.2024

Marder Abwehr


Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte und unsere Nachbarn haben seit einigen Monaten immer mal wieder über "Geräusche unterm Dach" geklagt.
Ihre Vermutung war, dass sich dort ein Marder eingenistet hätte.
Weil es ja quasi ein Haus ist und unsere zwei Dächer (wahrscheinlich) ein durchgehendes Dach haben, war das also auch mein Problem ... obwohl wir noch nie verdächtige Geräusche gehört haben.
Aber eine zerfledderte Dach-Isolierung kann natürlich die Heizkosten in die Höhe treiben....und das will man nicht.

Jedenfalls habe ich deswegen am 24. August 2024 eine GardePro E8P Max Wildkamera für 159.99€ angeschafft. Als Schritt 1 sozusagen: Aufklärung (im militärischen Sinn).
Nach Lieferung am 27.08.2024 wurde erstmal der Akku vollständig aufgeladen.
Danach folgten ein paar Inhouse-Tests der von mir (via zugehöriger Smartphone-App) vorgenommenen Konfiguration.
Final wurde die Kamera zusammen mit dem Nachbarn im Außenbereich montiert.
Sie sitzt jetzt genau an der Hausmitte und überwacht den Bereich vom Dach, der von der Oberkante des Trennelements zwischen den beiden Terrassen mit einem Hecht- bzw. Mardersprung erreicht werden könnte (siehe Foto unten).

Bei der ersten Kamera-Konfiguration wurde noch rund um die Uhr auf Bewegung reagiert. Das hat tagsüber zu Fehlaufnahmen geführt, die nur irgendwelche Lichteffekte auf dem Dach gezeigt haben.
Folglich wurde die Kamera so umkonfiguriert, dass sie nur zwischen 19:00 und 06:00 Uhr aufnimmt. Die Werte mussten über die Zeiten korrigiert werden, weil es früher dunkel und später hell wurde. Mittlerweile stehts auf 17:00 bis 08:00 Uhr.
Die ganze Zeit über habe ich (fast) jeden Morgen eine Verbindung zur Kamera hergestellt, um die "Ausbeute der Nacht" und den Akku-Stand zu überprüfen.
Und man muss einfach anerkennen: der Akku bzw. der Stromverbrauch der Kamera ist der absolute Hammer. Etwa ein halbes Prozent Akku-Restkapazität pro 24h. Nach über zwei Monaten immer noch über 70% Restkapazität!

Am 20.10.2024 war es endlich soweit.  ...und der Nachbar ist glücklich, weil er endlich einen Beweis für seine Meldung bei der Versicherung hat.
Zuerst hat die Kamera (gemäß Konfiguration) ein Standbild aufgenommen.
Marder auf dem
        Dach

Unmittelbar danach ein 30 Sekunden langes Video - was allerdings nur in der ersten halben Sekunde etwas spannendes zeigt (und hier dementsprechend gekürzt ist).

Das Mistvieh krabbelt auf unserer Seite das Dach hoch......
25 Minuten später kommt er scheinbar wieder zurück - was jedoch nur indirekt erkennbar ist (wieder auf den relevanten Ausschnitt zurechtgeschnitten).

Da war das Vieh wohl so schnell vom Dach auf das Trennelement gesprungen, dass die Kamera zu träge bei der Bewegugserkennung war ... aber dann fand es wohl die Kamera spannend - oder ist einfach nur mit viel Gewackel vom Trennelement runtergekrabbelt.

Das sind allerdings Erkenntnisse oder auch Einsichten,  die ich erst nach Sichtung diverser "Marder-Videos" auf YouTube hatte.
Jetzt weiß ich: die kleinen Biester können problemlos einen halben Meter hoch springen.
Ursprünglich hatte ich meinem Nachbarn nicht geglaubt, dass wir die Kamera am "wahrscheinlichsten Angriffspunkt für den Marder" angebracht hatten. Trotzdem habe ich ihm die Entscheidung überlassen, weil es zu dem Zeitpunkt für mich ja nur eine technische Spielerei war ... und primär er das Marder-Problem hatte.

Mittlerweile stimme ich ihm zu ... und habe deswegen am 21. Oktober 2024 zwei weitere Bestellungen auf die Reise gebracht. Geliefert wurden beide am 24.10.2024.
Einmal drei Meter sogenannter Taubenabwehr für 15.99€ und weitere drei Meter einer böseren Variante für 18.99€, bei der das Keyword "Marderabwehr" sogar im Produkt-Titel aufgeführt ist.
Die letztere Variante ist wirklich böse... nach Installation von je einem Element an meinen beiden Fallrohren hatte ich drei blutende Wunden - zwei an der rechten Hand, eine links - obwohl ich meistens dicke Gartenhandschuhe angezogen hatte.

Hier mal ein Bild von der Trennwand mit Taubenabwehr, Kamera und Doppel-Marder-Meuchel-Sperre am Fallrohr auf Nachbars Seite (Anklicken für volle Größe).
Trennwand

Um die Spikes zu überwinden, müsste der Marder drei Meter weit und gleichzeitig einen halben Meter hoch springen können, um jetzt noch auf diesem Wege aufs Dach zu kommen.

Es gibt zwei Fallrohre für die Dachrinnen auf meiner Seite - beim Nachbar sind es sogar drei. Und das wären weitere mögliche Wege zum Dach.
Genau dafür hatte ich die "böse Variante" bestellt. Bei mir sieht die Fallrohr-Sperre so aus.
Fallrohr mit
        Sperre


Anbei noch ein paar Screenshots von der App:
Menü 1  Menü 2  vor Connect  nach connect  Live-Bild

Mal schauen, wie der kommende Winter bzgl. Marder so verläuft.
Und was der Nachbar von dem Menschen so erfährt, den er bestellt hat, um sein Dach mit einer Wärmebild-Kamera zu überprüfen.
Fortsetzung folgt ... vielleicht ... wenn es neue Erkenntnisse gibt.